Praxisnahe Sterbebegleitung – Teil III
Wenn Menschen sterben, scheint ein Teil der Welt für eine geraume Zeit stillzustehen und den Atem anzuhalten. Als begleitende Betreuungs- und Pflegefachkraft haben Sie u. a. die Aufgabe, diesen Stillstand, die Stille, mitunter große Hilflosigkeit, Angst und viele andere Emotionen und laute sowie auch leise Zustände auszuhalten und manchmal auch lösungsorientiert aufzubrechen – sanft und immer im Sinne der zu Begleitenden.
Hiermit ist nicht nur der sterbende Mensch gemeint, sondern ebenso die Familie, Freunde, Nachbarn, (ehemalige) Arbeitskollegen oder Mitstudierende. Einfach die, die eine engere Verbindung mit der sterbenden Person haben und sich nun in oder vor einem Trauer- und Abschiedsprozess befinden. Es braucht nicht nur ein großes Empathievermögen, eine stabile Handlungsfähigkeit und emotionale Flexibilität, sondern auch das Wissen um den eigenen Schutz, der in diesen Begleitungen nicht zu kurz kommen darf.
Wie lassen sich Nähe und Distanz in so einem gefühlvollen Prozess miteinander verbinden und wie gerät man nicht ständig aus der Balance? Welche alten oder neuen potenziellen Probleme und Konflikte können aufbrechen und welche Rolle spielen hier die Begleiter? Wie lassen sich letzte Wünsche erfüllen und was kann man tun, wenn solch ein letzter Wunsch definitiv unerfüllbar bleibt? Wie begleitet man trauernde Menschen?