Syndrom der reaktionslosen Wachheit, Teil 2
Ein Leben im Wachkoma ist möglich, wenn Pflegende und Angehörige die Betroffenen als Persönlichkeiten verstehen, als einzigartige Menschen mit einem Vorleben, mit Vorlieben, Gewohnheiten und Eigenarten. Mit dieser inneren Haltung, einer angepassten Beziehungsgestaltung und gezielten pflegetherapeutischen Interventionen können sich für die betroffenen Menschen Lebensqualität und Entwicklungsmöglichkeiten verbessern. Pflegefachpersonen haben eine zentrale Rolle im therapeutischen Team – vorausgesetzt, sie verstehen ihre Aufgabe über „satt-und-sauber“ hinaus, und vorausgesetzt, sie haben spezifische Kompetenzen für die Pflege und Förderung von Menschen im Syndrom der reaktionslosen Wachheit (SRW) und im Syndrom des minimalen Bewusstseins (SMB). Teil 2 dieser Fortbildungseinheit stellt pflegetherapeutische Interventionen vor, die immer mit einer bewussten Beziehungsgestaltung beginnen. Sie können ohne großen materiellen und zeitlichen Aufwand in den pflegerischen Alltag integriert werden, müssen aber stets individualisiert und mit einer bewussten Zielsetzung durchgeführt werden. Die medizinischen Grundlagen können in Teil 1 (Altenpflege Akademie 3/2019) nachgelesen werden.