Teil 1: Patienten in der reaktionslosen Wachheit
In Deutschland leben schätzungsweise 8.000–10.000 Menschen im Syndrom der reaktionslosen Wachheit (SRW). Sie befinden sich in einem Zustand, bei dem es trotz Wachheitsphasen mit geöffneten Augen keine bzw. kaum klinischen Hinweise auf Kontaktfähigkeit gibt. Es gibt unterschiedlichste Begrifflichkeiten, die diesen Bewusstseinszustand beschreiben. Diese Fortbildungseinheit klärt diese und bringt eine Ordnung in den Wirrwarr aus Begriffen. Verschiedene Ursachen führen in diesen Bewusstseinszustand und beeinflussen auch die Prognose. Die Diagnose ist nicht einfach zu stellen, denn fehlendes Bewusstsein ist apparativ nicht beweisbar. Fehldiagnosen sind deshalb nicht selten. Ein SRW muss nicht auf Dauer bestehen bleiben, eine Verbesserung der Situation – eine Remission – ist grundsätzlich möglich, besonders wenn frühzeitig der Rehabilitationsprozess beginnt und dauerhaft durchgeführt wird.