Wie auf FEM verzichtet werden kann
Freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM), z. B. das Hochziehen eines Bettgitters oder das Anlegen eines Schrittgurtes im Rollstuhl, werden in der Altenpflege noch immer häufig zum vermeintlichen Schutz vor Stürzen eingesetzt. Dabei gibt es weltweit keine Studie, die positive Effekte von Fixierungen nachweisen konnte. Größte Risikoträger von FEM sind Menschen mit Demenz, Menschen mit Einschränkungen der Mobilität und Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten.
Pflegende begründen die Anwendung von FEM immer wieder mit dem Sicherheitsargument. Dabei stellen FEM häufig selbst eine Gefährdung für den Betroffenen dar. Obwohl die Studienlage mittlerweile klar ist und eindeutig gezeigt hat, dass der Verzicht auf FEM nicht zu einer Zunahme von Stürzen und Verletzungen führt, befinden sich Pflegekräfte nach wie vor häufig im Spannungsfeld zwischen haftungsrechtlichen Fragen, dem Wunsch von Angehörigen und Betreuern und dem Schutz der betroffenen Pflegebedürftigen. Der Beitrag will Pflegende ermutigen mehr Freiheit für Pflegebedürftige zu wagen.